Berlin (DE)

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HAllo BERLIN!

Berlin ist eines der großen Zentren für LGBTQ+ Leben und Kultur und berühmt für sein erstklassiges Nachtleben, seine schillernde Kunstszene und seine Offenheit gegenüber queeren Menschen.

Wenn du neu in der Stadt bist, Gesundheitsdienste suchst, neue Leute kennenlernen willst oder deine Rechte als migrierte oder asylsuchende Person verstehen willst, findest du hier alles, was du wissen musst.

 

Checkliste

Du bist gerade in Berlin angekommen? Hier ist eine Liste mit den wichtigsten Dingen, die du für den Anfang brauchst:

 

Eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten

Wenn du kein EU-Bürger bist, benötigst du eine Aufenthaltserlaubnis, um in Berlin arbeiten oder studieren zu können. Das Verfahren dafür kann lange dauern. Am einfachsten beantragst du die Genehmigung bei einem deutschen Konsulat oder einer Botschaft in deinem Heimatland.

Einen Adressnachweis erhalten

Ein Adressnachweis wird in Deutschland Meldebescheinigung genannt und du bekommst sie, wenn du deine Adresse beim Bürgeramt anmeldest.

Eröffnung eines Bankkontos

Die Anforderungen für die Eröffnung eines Bankkontos variieren je nach Bank. In der Regel musst du einen Adressnachweis (Meldebescheinigung) sowie einen Ausweis (Reisepass und eventuell eine Aufenthaltsgenehmigung) vorlegen.

Krankenkassenmitgliedschaft beantragen

Wenn du kein EU-Bürger bist, der sich vorübergehend in Deutschland aufhält, und deine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) nutzen kannst, musst du dich für eine Krankenversicherung anmelden. Dies ist Teil des Ansiedlungsprozesses - mehr dazu erfährst du im Abschnitt Gesundheitsdienste weiter unten.

Erhalt einer Sozialversicherungsnummer

Du brauchst eine Sozialversicherungsnummer, wenn du in Deutschland arbeiten willst, denn mit ihr zieht dein Arbeitgeber die Rentenbeiträge von deinem Gehalt ab. Du bekommst eine Sozialversicherungsnummer, wenn du eine gesetzliche Krankenversicherung beantragst. Wenn du privat versichert bist, musst du dich an deine örtliche Zweigstelle der Deutschen Rentenversicherung wenden.

Eine SIM-Karte bekommen

Eine deutsche Telefonnummer ist sehr nützlich, um sich fortzubewegen, Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und Termine zu vereinbaren. Eine SIM-Karte kannst du ganz einfach online oder in jedem Handyladen oder Supermarkt kaufen. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern und Tarifen - wenn du dir nicht sicher bist, welcher deinen Bedürfnissen am besten entspricht, kannst du auf dieser Vergleichsseite nachsehen: Verivox

Fortbewegung

Berlin ist eine riesige Stadt und verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, sodass du dich auch ohne Auto gut fortbewegen kannst. Am einfachsten kannst du mit der Jelbi-App Fahrkarten für S- und U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse und Fähren kaufen und eine Vielzahl von Fahrzeugen mieten.

 
 

Informationen zur Gesundheit

Hier findest du alles, was du über den Zugang zu Gesundheitsdiensten in Berlin als queere migrierte Person wissen musst:

 
  • Ob du dich für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung entscheidest, hängt von deinem Einkommen und deinem Einwanderungsstatus ab. Die meisten Menschen in Deutschland sind bei einer gesetzlichen Krankenkasse angemeldet, die alle notwendigen Gesundheitsleistungen abdeckt.

    Eine private Versicherung kann auch weitere Behandlungen abdecken und für jüngere, gesündere Menschen günstiger sein. Möglicherweise bekommst du auch schneller einen Arzttermin und hast mehr Auswahl bei der Wahl deines Arztes. Allerdings ist die private Krankenversicherung für ältere Menschen teurer, und es ist schwierig, im Laufe der Zeit von der privaten zur gesetzlichen Krankenversicherung zu wechseln.

  • Du musst dich nicht bei einer bestimmten Klinik anmelden, d.h. du kannst bei jeder Praxis einen Termin buchen, solange sie deine Versicherung akzeptiert. Es ist ratsam, sich über das Angebot der Hausarztpraxen in deiner Nähe zu informieren, denn einige akzeptieren nur Privatpatienten oder bieten keine Leistungen in anderen Sprachen als Deutsch an.

    Normalerweise kannst du einen Termin bei deinem Hausarzt telefonisch oder online vereinbaren. Einige Praxen bieten auch Termine per Telefon oder Videoanruf an. Diese können besonders nützlich sein, wenn du nur eine allgemeine Behandlung oder eine Krankschreibung benötigst.

    Du kannst dieses Verzeichnis nutzen, um LGBTQ+ inklusive hausärztliche Dienste zu finden.

  • Einige Allgemeinmedizin Praktizierende bieten zwar mitunter Dienstleistungen im Bereich der sexuellen Gesundheit an, diese werden aber möglicherweise nicht von deiner Krankenversicherung übernommen und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.

    Du kannst auch über das Gesundheitsamt oder über spezielle Kliniken, die von gemeinnützigen Organisationen wie Checkpoint Berlin betrieben werden, sexuelle Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen. Diese bieten Tests und Behandlungen für STIs und HIV sowie Impfungen gegen Hepatitis A, B und HPV an. Sie offerieren auch Kondome, PEP und PrEP. Viele Kliniken bieten auch Beratung zur sexuellen Gesundheit und Unterstützung bei weiteren Fragen zur sexuellen Gesundheit an.

  • Du kannst dich entweder persönlich auf HIV und andere STIs testen lassen, indem du in eine Klinik für sexuelle Gesundheit gehst, oder zu Hause, indem du einen Heimtest bestellst. Wenn du keine Symptome hast, musst du in der Regel für den Test bezahlen, vor allem, wenn du ihn bei einem Hausarzt oder Gynäkologen machst oder einen Heimtest bestellst.

    Einige gemeinnützige und auf sexuelle Gesundheit spezialisierte Organisationen bieten jedoch subventionierte oder kostenlose Tests an. Eine Liste mit einigen dieser Organisationen findest du hier.

  • Wenn du HIV-negativ bist und glaubst, dass du in den letzten 72 Stunden einem HIV-Risiko ausgesetzt warst, kannst du zu einer Klinik für sexuelle Gesundheit gehen, um eine PEP zu beginnen. PEP ist eine Kombination aus Medikamenten, die zusammen HIV stoppen können. Sie muss 28 Tage lang eingenommen werden.

    Hier findest du eine Liste von Kliniken, die PEP anbieten, aber du kannst PEP auch in spezialisierten Hausarztpraxen bekommen.

  • PrEP ist eine Methode zur HIV-Prävention, bei der vor dem Sex eine Tablette eingenommen und nach dem Sex fortgesetzt wird. Sie wird von einer Person eingenommen, die nicht HIV hat, um zu verhindern, dass sie HIV bekommt. Seit September 2021 sollte deine Krankenkasse die Kosten für die PrEP übernehmen und du kannst dir ein Rezept in einer Allgemeinpraxis ausstellen lassen.

    Du kannst dies auch über einen der bereits erwähnten gemeinnützigen Dienste, wie Checkpoint Berlin, tun.

  • Wenn du mit Chemsex zu kämpfen hast, gibt es in Berlin eine Reihe von Selbsthilfegruppen, die dir vielleicht helfen können.

    Mann-O-Meter bietet Chemsex-Selbsthilfegruppen an, sowohl für diejenigen, die mit Chemsex weitermachen wollen, als auch für diejenigen, die aufhören möchten. Mehr über diese Gruppen erfährst du hier.

    Die Schwulenberatung Berlin bietet auch spezielle Alkohol- und Drogenberatung für LGBTQ+ Menschen an.

    Checkpoint Berlin hat ein Tool namens Chemsex Check, mit dem du die Vor- und Nachteile deines Konsums einschätzen und persönliche Grenzen festlegen kannst. Sie bieten auch weitere Beratung an, wenn du mit jemandem über deinen Chemsex-Konsum sprechen möchtest.

  • Du brauchst eine Behandlungsempfehlung von einer psychotherapeutischen oder psychiatrischen Fachkraft, die eine Diagnose der Geschlechtsdysphorie und eine Empfehlung für eine Hormontherapie enthält.

    Die Ergebnisse müssen dann mit deinem Allgemeinmediziner, einem Endokrinologen oder Gynäkologen geteilt werden, um dir Hormone zu verschreiben, nachdem du eine erste Blutuntersuchung durchgeführt hast, um zugrundeliegende Krankheiten auszuschließen. Im ersten Jahr musst du alle 3 Monate zu deinem Gesundheitsdienstleister gehen, danach 1-2 Mal pro Jahr, um deine Fortschritte zu bewerten und die Dosierung bei Bedarf anzupassen.

    Du kannst das Verzeichnis von TransDB nutzen, um trans-spezifische Dienste für Gesundheit und Wohlbefinden zu finden.

  • Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Cis-Frauen, die Sex mit Frauen haben, kein Risiko für STIs haben. Darüber hinaus zögern viele queere Frauen und nicht-binäre Menschen aufgrund von Vorurteilen in Bezug auf Sexualität und Geschlecht, die gynäkologische Versorgung in Anspruch zu nehmen, die sie benötigen.

    Auf dieser Seite findest du Informationen über sexuelle Gesundheitsdienste in Berlin, die LGBTQ+ freundlich sind und sich an queere Cis-Frauen wenden.

    Wenn du zwischen 20 und 34 Jahre alt bist und über einen Gebärmutterhals verfügst, hast du jedes Jahr Anspruch auf einen kostenlosen Pap-Test, während diejenigen über 35 Jahre sowohl Anspruch auf genannten Test als auch auf einen HPV-Test alle drei Jahre haben. Auch wenn du noch nie Sex mit einem Mann oder jemandem mit einem Glied hattest, ist die Teilnahme empfehlenswert.

  • Gegen Affenpocken kannst du dich impfen lassen, wenn du ein Mann bist, der Sex mit anderen Männern hat und mehrere Partner hat, an Gruppensex partizipiert oder an Veranstaltungen in Sex Clubs teilnimmt. Über diesen Link findest du die nächstgelegene Affenpocken-Impfstelle.

  • In vielen Kliniken gibt es Dolmetscherdienste, die für gewöhnlich auf Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Russisch und Polnisch zur Verfügung stehen.

  • Wenn du in einer Einrichtung für Flüchtlinge oder Asylsuchende aufgenommen wirst, musst du eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, die besagt, dass du keine Symptome einer ansteckenden TB hast. Für andere Migranten gibt es kein allgemeines Screening.

  • Es wird empfohlen, dass sich Männer, die Sex mit Männern haben, gegen Hepatitis A und B impfen lassen, vor allem, wenn man sexuell sehr aktiv ist.

    Die Kosten für die Impfungen werden in der Regel von der Krankenversicherung übernommen. Gegen Hepatitis C gibt es keinen Impfstoff, aber du kannst Vorkehrungen treffen, um dich nicht anzustecken - siehe unten.

  • Hepatitis C kommt bei einigen Gruppen von Männern, die Sex mit Männern haben, häufiger vor. Wenn du viel Sex hast, bestimmte Arten von Sex praktizierst (z.B. Fisting) oder Drogen injizierst, solltest du dich bei deinen regelmäßigen sexuellen Vorsorgeuntersuchungen auf Hepatitis C testen lassen.

    Weitere Informationen zum Virus und zur Verhinderung der Übertragung finden Sie unter diesem Link.

 
 

Unterstützung für die psychische Gesundheit

An einen neuen Ort zu ziehen, bedeutet oft, weit weg von deiner Familie, deinen Freunden und den Menschen zu sein, die dein Netzwerk in der Heimat bilden. Einsamkeit und Heimweh sind für Migrierte keine Seltenheit - selbst, wenn du in einer Großstadt wie Berlin lebst. Berlin wird manchmal als die "Hauptstadt der Einsamkeit" bezeichnet, denn jede zehnte einwohnende Person ist Berichten zufolge von Einsamkeit betroffen. 

Außerdem fällt es dir vielleicht schwer, dich an eine neue Umgebung und Kultur zu gewöhnen. All das kann deine psychische Gesundheit erheblich belasten. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du in diesem Abschnitt nachlesen, welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen.

 
  • Leider sind sich viele reguläre Dienste der besonderen Probleme der LGBTQ+ Community und ihrer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nicht bewusst. Außerdem fühlst du dich als queere Person vielleicht wohler, wenn du mit jemandem sprichst, der auch queer ist. Wenn du Unterstützung für deine psychische Gesundheit brauchst, kannst du das Verzeichnis des VLSP nutzen, um eine Beratungsstelle zu finden, die sich explizit auf die Unterstützung von LGBTQ+ Menschen konzentriert.

  • Wenn du geflüchtet oder asylsuchend bist, möchtest du vielleicht spezielle Dienste in Anspruch nehmen, die auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zusätzlich zu den oben genannten Verzeichnissen kannst du dich auch an die Schwulenberatung Berlin wenden, die Beratung speziell für LGBTQ+ Flüchtlinge anbietet. Außerdem betreibt der LSVD Berlin das Projekt MILES, das psychosoziale Beratung für LGBTQ+ Migrierte, Geflüchtete und People of Color anbietet.

    Darüber hinaus bietet Trans Inter Queer Beratung speziell für trans-, intersexuelle und nicht-binäre Geflüchtete an, während Gladt kulturell relevante Beratung für queere, trans- und intersexuelle Menschen of Colour anbietet.

  • Du kannst das Verzeichnis auf Sidekicks Berlin nutzen, um spezielle psychische Unterstützung für LGBTQ+ Menschen in Rehabilitation zu finden.

    Dazu gehören unter anderem Mann-O-Meter und die Schwulenberatung Berlin.

    Mann-O-Meter bietet Chemsex-Selbsthilfegruppen an, sowohl für diejenigen, die mit Chemsex weitermachen wollen, als auch für diejenigen, die aufhören möchten. Mehr über diese Gruppen erfährst du hier.

    Die Schwulenberatung Berlin bietet außerdem spezielle Alkohol- und Drogenberatung für LGBTQ+ Menschen an.

 
 

Soziale Gruppen & Gemeinschaft

Kontakte zu knüpfen, eine Gemeinschaft aufzubauen und ein gutes Unterstützungsnetzwerk um dich herum zu haben, kann dir helfen, dich weniger allein zu fühlen und dich in deinem neuen Zuhause einzuleben. Vielleicht möchtest du dich in der lokalen LGBTQ+ Szene engagieren oder andere queere Migrierte aus deinem Herkunftsland kennenlernen. Hier findest du viele Links und Ressourcen, um queere Kontakte zu knüpfen und zu entdecken, was Berlin dir zu bieten hat.

 
  • Queere Menschen gibt es überall in Berlin! Es gibt viele verschiedene LGBTQ+ Organisationen, die Aktivitäten aller Art anbieten, sodass du garantiert etwas findest, das deinen Geschmack trifft.

    Neben den Beratungsangeboten organisiert die Schwulenberatung Berlin eine Vielzahl von Treffen in Präsenz, die sich an bestimmte Gruppen richten, wie zum Beispiel nüchterne LGBTQ+ Menschen, neurodivergente queere Menschen und ältere LGBTQ+ Personen. Weitere Informationen und die Termine der einzelnen Gruppen findest du auf der Website der Schwulenberatung.

    Lambda ist ein queeres Jugendzentrum für LGBTQ+ Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren, das eine Reihe von Workshops, Projekten und Gruppen anbietet, sowie Beratungsgespräche und ein Jugendcafé. Schau auf der Website nach, was dort läuft.

    Gladt ist eine Organisation, die von und für BIPOC LGBTQ+ Menschen gegründet wurde. Sie bietet Workshops und soziale Gruppen an, die das Erkunden von Identität, Solidarität und QTIPOC (Queer, Transgender und Intersex People of Colour) Erfahrungen erleichtern. Die nächsten Angebote sind auf ihrem Instagram-Account zu finden.

    TransInterQueer bietet neben seinen Beratungs- und Betreuungsdiensten eine Vielzahl von sozialen Gruppen und Aktivitäten an, darunter Kochkurse, Strick- und Häkelgruppen, Picknicks und Filmvorführungen. Diese sind für trans-, intersexuelle und nicht-binäre Menschen ausgelegt.

    Zusätzlich zu diesen Organisationen kannst du auf meetup.com nach anderen LGBTQ+ Gruppen suchen, die sich mit bestimmten Hobbys oder Interessen beschäftigen.

  • Deutsch zu lernen kann dein Leben in Berlin erheblich erleichtern. So kannst du Freunde finden, nach einem Job suchen, mit deinem Arzt kommunizieren und vieles mehr. Der Besuch eines Deutschkurses ist auch eine gute Gelegenheit, andere Migrierte kennenzulernen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden wie du.

    Deutschland verwendet den GERS-Rahmen, um deine Sprachkenntnisse zu bewerten. A1 bedeutet, dass du Grundkenntnisse hast, bis C2, was eine sehr hohe Kompetenz darstellt. Wenn du dich für einen Job oder eine bestimmte Aufenthaltsgenehmigung bewirbst (z. B. für eine Daueraufenthaltsgenehmigung), musst du deine Deutschkenntnisse nachweisen, in der Regel durch das Bestehen einer Prüfung auf dem für deine Bewerbung erforderlichen Niveau.

    Die Volkshochschulen in Berlin bieten öffentliche Sprachkurse an, die oft günstiger sind als private Sprachschulen. Allerdings sind die Klassengrößen in der Regel größer und es gibt weniger Flexibilität als bei privaten Sprachschulen.

    Zwei private Optionen, die du in Betracht ziehen solltest, sind die DeutSCHule, die geschlechtersensible und auf Vielfalt ausgerichtete Deutschkurse anbietet, und Queer Gesprochen, eine in Berlin ansässige Organisation, die Online-Deutschkurse für LGBTQ+ Personen anbietet, mit einem Schwerpunkt auf geschlechtsneutrale Sprache.

  • Es gibt mehrere Gruppen, die LGBTQ+ Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen unterstützen:

    • MSG & Friends ist ein in Berlin ansässiges, von Queers geführtes Kollektiv, das Kunstschaffenden asiatischer Herkunft durch die Bereitstellung von Veranstaltungsräumen, Auftrittsmöglichkeiten und Workshops zu politischem und sozialem Bewusstsein eine Stimme geben will.

    • Gladt wurde ursprünglich als Unterstützungs- und Interessengruppe für türkische LGBTQ+ Menschen gegründet, ist aber inzwischen gewachsen und bietet soziale und kreative Räume für andere LGBTQ+ PoC. Auf ihrem Instagram-Account werben sie für ihre kommenden Veranstaltungen.

    • Quarteera ist eine Gemeinschaftsgruppe für russischsprachige LGBTQ+ Menschen, die sich auf politische Bildung, die Förderung der Künste und verschiedene Projekte wie die Marzahner Pride Parade konzentriert.

    • Queers Against Borders ist eine Performancegruppe, die sich mit und für queere und transsexuelle Geflohene in Berlin solidarisiert. Viele der Kunstschaffenden und Performenden sind syrischer und irakischer Herkunft. Schau dir auf ihrer Instagram-Seite an, was sie so treiben.

    • Und auch hier bietet die Schwulenberatung Berlin eine Reihe von Treffen, sozialen Gruppen und Versammlungen an, bei denen du andere LGBTQ+ Geflüchtete und Migrierte treffen kannst.

  • The Schwules Museum war das erste Museum der Welt, das sich ausschließlich der Geschichte von LGBTQ+ widmet. Neben seinen umfangreichen Archiven zeigt es jedes Jahr mehrere Wechselausstellungen, die LGBTQ+ Kunst, Fotografie und Geschichten präsentieren.

    Die Ballery ist ein Atelier, eine Galerie, ein Ausstellungsraum und ein Veranstaltungsraum, in dem Ausstellungen und Vorträge mit dem Schwerpunkt auf LGBTQ+ Kunst und Kultur stattfinden. Außerdem gibt es eine Reihe von politischen Kabaretts namens Transvision.

    Die Berlinische Galerie besitzt viele Objekte und Sammlungen, die für die Geschichte und Kultur von LGBTQ+ relevant sind und die im Rahmen des Projekts Out And About kuratiert wurden. Mehr darüber erfährst du auf der Website der Galerie, hier.

 
 

Rechtliche Angelegenheiten

Wir wissen - Bürokratie ist ein Albtraum. Dieser Abschnitt soll es für dich ein bisschen erträglicher machen.

 

Für Geflüchtete und Asylsuchende

  • Wenn du einen Asylantrag stellen willst, ist es wichtig, dass du einen Rechtsbeistand hast, der dich durch das Verfahren begleiten kann. Der Flüchtlingsrat Berlin führt eine Liste von Anwaltspersonen und Kanzleien, die dir bei deinem Asylantrag helfen können.

    Wenn du es dir nicht leisten kannst, einen Rechtsbeistand zu bezahlen, bieten einige der aufgeführten Kanzleien Prozesskostenhilfe an. Das bedeutet, dass du die Hilfe, die du brauchst, kostenlos bekommen kannst. Behalte das im Hinterkopf, wenn du dich entscheidest, welche Kanzlei du kontaktieren willst.

    Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl berät dich telefonisch und per E-Mail und kann dich nicht nur rechtlich unterstützen, sondern auch mit einer geeigneten Rechtsvertretung für Einwanderung in Verbindung bringen.

  • Idealerweise solltest du sofort nach deiner Ankunft in Deutschland einen Asylantrag stellen. Wenn du wartest, musst du erklären können, warum du nicht schon früher Asyl beantragt hast, und es besteht ein größeres Risiko, dass dein Antrag abgelehnt wird.

    Um deinen Antrag zu begründen, musst du detailliert erklären, warum du befürchtest, in deinem Herkunftsland verfolgt zu werden. Du wirst auch Beweise dafür vorlegen müssen, dass du eine LGBTQI+ Person bist, was bedeutet, dass dir sehr persönliche Fragen zu deiner Identität und deinem Sexualleben gestellt werden. Deine eigene persönliche Geschichte sowie die allgemeine Situation für LGTBQI+ Menschen in deinem Heimatland werden bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt.

    Queer Refugees hat mehrere ausführliche Leitfäden, wie du als LGBTQI+ Person Asyl beantragen kannst, mit allen Schritten, die du unternehmen musst.

  • Die Schwulenberatung hat eine Anlaufstelle für LGBTQ+ Geflüchtete und Asylsuchende, das "Cafe Kuchus", in dem du neben Beratungen und Informationen zum Asyl- und Einwanderungsrecht auch spezialisierte Beratung erhalten kannst. Für einige dieser Angebote musst du einen Termin vereinbaren.

    Der LSVD Berlin bietet im Rahmen seines MILES-Projekts auch rechtliche, soziale und emotionale Unterstützung für LGBTQ+ Geflüchtete und Asylsuchende an, darunter auch kostenlose psychosoziale Beratung. Auf ihrer Website kannst du mehr über das Projekt erfahren und dich für Veranstaltungen anmelden.

    Les Migras sind auf Dienstleistungen, Beratung und Unterstützung für queere und transsexuelle Frauen spezialisiert und bieten kostenlose Rechtsberatung an.

Allgemeine Fragen zur Einwanderung

  • Wenn dein Partner oder deine Partnerin die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, kannst du beantragen, mit ihm oder ihr zusammenzuziehen, wenn ihr verheiratet, in einer Lebenspartnerschaft oder verlobt seid. Das gilt auch, wenn dein Partner oder deine Partnerin eine Aufenthaltserlaubnis hat. Allerdings gibt es noch weitere Voraussetzungen, die sicherstellen, dass er oder sie in der Lage ist, für dich zu sorgen, während du in Berlin bist (Krankenversicherung, Einkommen, Größe des Wohnsitzes usw.), ohne dass er oder sie auf öffentliche Hilfe angewiesen ist. Je nach Herkunftsland musst du außerdem Deutschkenntnisse nachweisen. Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Deutschland legal und werden anerkannt.

    Wenn du und deine Beziehungsperson nicht verlobt, verheiratet oder in einer zivilen Lebenspartnerschaft seid, könnt ihr keine Aufenthaltsgenehmigung auf der Grundlage eurer Beziehung beantragen und müsst andere Wege suchen, um diese zu erhalten.

    Wie du ein Visum zum Nachzug von Ehepartnern beantragst, erfährst du in diesem Leitfaden auf dem offiziellen Portal von Berlin.

  • Wenn dein Asylantrag abgelehnt wurde oder deine Aufenthaltserlaubnis abgelaufen ist bzw. widerrufen wurde, riskierst du, aus Deutschland abgeschoben zu werden. Das ist auch der Fall, wenn du eine schwere Straftat begangen hast.

    Unter bestimmten Umständen kann dir eine "Duldung" erteilt werden, die als vorübergehender Aufschub der Abschiebung gilt. Dies wird in der Regel gewährt, wenn deine Abschiebung rechtlich oder logistisch sehr schwierig ist oder aus außergewöhnlichen humanitären oder persönlichen Gründen, wie z.B., wenn du eine medizinische Behandlung benötigst oder deinen Schul- oder Universitätsabschluss machen musst.

    Wenn dir mitgeteilt wurde, dass du aus Deutschland abgeschoben werden sollst, empfehlen wir dir dringend, dich so schnell wie möglich rechtlich beraten zu lassen. Weitere Informationen erhältst du bei Pro Asyl oder dem Flüchtlingsrat Berlin.

  • Sexarbeit ist in Deutschland legal, aber seit 2017 müssen sich Sexarbeitende - mit Ausnahme derjenigen, die in Pornos, beim Table Dance oder als Cam-Model arbeiten - bei ihrer örtlichen Behörde anmelden und sich obligatorischen Gesundheitsuntersuchungen unterziehen. Das bedeutet, dass du deinen offiziellen Namen, deine Adresse und deine Kontaktdaten angeben musst, um legal arbeiten zu können. Inoffizielle Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 90 % der Sexarbeitenden in Deutschland nicht registriert sind.

    Hydra ist eine Organisation, die sich für die Belange von Sexarbeitenden einsetzt und Informationen über die rechtliche Situation sowie Beratung und ein Café für Menschen mit Erfahrung in der Sexarbeit anbietet.

  • Ein Hassverbrechen ist eine Gewalttat oder eine feindselige Handlung, weil du so bist, wie du bist. In Deutschland erkennt das Gesetz Hassverbrechen auf der Grundlage von:

    • Rasse oder ethnischer Herkunft

    • Religion oder Weltanschauung

    • Behinderung

    • Sexueller Orientierung

    • Geschlecht

    • Alter

    Wenn du ein Hassverbrechen erlebt hast, kannst du es bei der Polizei melden. Die Staatsanwaltschaft hat auch spezielle Ansprechpersonen für LGBTQ+ Menschen, die ein Hassverbrechen erlebt haben. Wenn du weitere Beratung und Unterstützung brauchst, kannst du dich an Maneo, Les Migras oder die Schwulenberatung wenden. Alle drei bieten Beratung und Unterstützung an, wenn du Opfer eines Hassverbrechens oder einer anderen Art von Missbrauch als queere Person geworden bist.

 
 

Wohnberatung

Sich im Wahnsinn des Berliner Wohnungsmarktes zurechtzufinden, ist schon schwierig genug - ganz zu schweigen davon, wenn du eine zugewanderte Person bist. Wenn du es leid bist, zu Besichtigungsterminen zu gehen und dich mit unfreundlichen Vermietenden herumzuschlagen, wird dir dieser Abschnitt hoffentlich helfen, deine Erfahrungen ein bisschen erträglicher zu machen und mit schwierigen Situationen umzugehen.

 
  • Wenn du ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mieten möchtest, ist die beliebteste Website, die du nutzen kannst, WG Gesucht. Sie hat einen Filter, um LGBTQ+ Wohngemeinschaften zu finden.

    Du kannst auch der Facebook-Gruppe Queer Housing Berlin beitreten, um weitere freie Zimmer in queeren Haushalten zu finden oder um andere LGBTQ+ Menschen zu treffen, mit denen du dich zusammentun und gemeinsam eine Wohnung mieten kannst.

  • Berlin ist eine extrem diverse Stadt, und queere Menschen sind überall! Aus diesem Grund gibt es keine bestimmte Gegend, die queer-freundlicher ist als andere.

    Es gibt jedoch einige Gegenden, die eine höhere Konzentration von LGBTQ+ Lokalen und Organisationen aufweisen und die eher queere Menschen anziehen. Neben den Gegenden, die traditionell als Queer-Hotspots bekannt sind (z. B. Schöneberg und Nollendorfplatz), gibt es auch andere Viertel, die bei der LGBTQ+ Community beliebt sind: Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain und Neukölln.

  • Die Schwulenberatung Berlin betreibt eine offizielle Unterkunft für LGBTQ+ Asylsuchende und Geflüchtete, in der sie wohnen können, während sie das lange Asylverfahren durchlaufen. Sie bietet auch allgemeine Unterstützung an. Weitere Informationen findest du auf ihrer Webseite.

  • QueerHome bietet Beratung und Unterstützung für LGBTQ+ Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen oder gefährdet sind, obdachlos zu werden. Sie beraten bei Wohnungsnotfällen und können dir vielleicht auch bei der Suche nach einer neuen, dauerhaften Unterkunft helfen und dich an temporäre Dienste weiterleiten. Mehr über die Organisation erfährst du auf ihrer Website hier.

  • Die Rechte von Mietenden sind in Deutschland relativ gut geschützt. Dennoch kann es sein, dass dir aus verschiedenen Gründen gekündigt wird, z.B. wenn du die Miete wiederholt nicht pünktlich zahlst, wenn du dich unsozial verhältst oder wenn du die Wohnung auf eine Weise nutzt, die gegen den Mietvertrag verstößt (z. B. Untervermietung). In diesem Fall hat die vermietende Partei das Recht, dich ohne Kündigungsfrist rauszuwerfen.

    Wenn die vermietende Person die Immobilie für den Eigenbedarf benötigt - zum Beispiel, um sie weiterzuverkaufen oder selbst einzuziehen - muss sie dir mindestens drei Monate vorher kündigen. Die Kündigungsfrist erhöht sich auf sechs Monate, wenn du länger als fünf Jahre in der Wohnung gewohnt hast, und auf neun Monate, wenn du länger als acht Jahre in der Wohnung gewohnt hast.

  • Du hast das Recht, gegen eine Zwangsräumung vorzugehen, unabhängig davon, ob es eine Kündigung gibt oder nicht.

    Wenn du einen Räumungsbescheid erhalten hast, kannst du unter Umständen eine längere Kündigungsfrist oder eine sogenannte "Sozialklausel" beantragen. Diese Klausel soll dich schützen, wenn eine Räumung ohne oder mit nur kurzer Kündigungsfrist zu einer erheblichen Härte führen würde, oder dir mehr Zeit geben, eine andere Wohnform zu finden.

    Wenn du einen Räumungsbescheid erhalten hast, solltest du dich an einen Rechtsbeistand wenden. Es lohnt sich auch, die Informationen des Berliner Mietervereins zu lesen.

  • Die vermietende Partei kann deine Miete auf der Grundlage der örtlichen Vergleichsmiete erhöhen, d.h. der durchschnittlichen Kosten für ähnliche Wohnungen in deiner Gegend. Allerdings darf die Erhöhung nicht höher sein als 15% innerhalb von drei Jahren, und die vermietende Person muss begründen, warum die Miete erhöht wird.

    Wenn du dir Sorgen über Mieterhöhungen machst oder wenn du Probleme mit der vermietenden Person hast, lohnt es sich, den Berliner Mieterverein zu kontaktieren.

  • Wenn du eine Wohnung mieten willst, musst du sehr wahrscheinlich eine Schufa-Bonitätsauskunft vorlegen. Das ist so etwas wie eine Kreditauskunft und basiert auf Informationen, die du bei der Eröffnung eines Bankkontos oder beim Abschluss eines Handyvertrags erhältst. Wenn du einen guten Schufa-Score hast, ist es wahrscheinlicher, dass die vermietende Partei dir eine Wohnung vermietet.

    Wenn du relativ neu im Land bist, kann es sein, dass du keine oder nur wenige Informationen in deiner Schufa-Auskunft hast. In diesem Fall ist es am besten, wenn du nachweist, dass du entweder über ausreichende Ersparnisse oder ein regelmäßiges Einkommen verfügst und den Vermietenden über deine kürzliche Ankunft informierst.

  • Wenn eine vermietende Partei sich weigert, die Wohnung an dich zu vermieten, dich ungerecht behandelt oder versucht, dich zu vertreiben, weil du queer bist, kannst du gegen sie wegen Verstoßes gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vorgehen. Bereite dich gut vor und sammle so viele Beweise wie möglich, bevor du rechtliche Schritte einleitest. Unter diesem Link erfährst du mehr darüber, wie du geschützt bist und welche Maßnahmen du ergreifen kannst.

  • Wenn dich deine Mitbewohnenden diskriminieren oder beleidigen, weil du queer bist, ist es zu deiner Sicherheit am besten, wenn du so schnell wie möglich ausziehst. Wenn du dich sicher fühlst, kannst du das Problem der vermietenden Partei/Immobilien vermittelnden Person melden und erklären, warum du ausziehen willst, oder versuchen, eine Lösung zu finden.

    Normalerweise musst du deinen Auszug mindestens einen Monat vorher ankündigen. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Sicherheit gefährdet ist und du sofort ausziehen musst, kannst du dich an QueerHome wenden, um dich beraten zu lassen und eine vorübergehende Unterkunft zu finden.

  • Die meisten Vermietenden verlangen von dir, dass du eine Einkommens- und Identitätsprüfung durchläufst, bevor sie an dich vermieten, und akzeptieren möglicherweise keine Mietenden, die keine Papiere haben oder kein Einkommen nachweisen können. Einige Vermietende akzeptieren jedoch Barzahlungen, wenn du sie darum bittest.

    Wenn du Sexarbeit betreibst, musst du deinen Beruf nicht offenlegen - das Wichtigste ist, dass du nachweisen kannst, dass du genug verdienst, um dir die Miete leisten zu können. Wenn du es dir leisten kannst, kannst du anbieten, mehrere Monatsmieten im Voraus zu zahlen, um deine Chancen auf eine Wohnung zu erhöhen.

 
 

Sex und Beziehungen

Berlin ist bekannt dafür, dass es hedonistisch, sexpositiv und kinky ist, und möglicherweise möchtest du gleich loslegen und jemanden zum Spielen finden. Erkunde diesen Bereich und vergiss nicht, immer die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

 
  • Berlin ist eine große Stadt mit vielen Möglichkeiten, wenn du auf der Suche nach Gelegenheitssex bist. Mobile Apps wie Romeo, Recon, Grindr, Lesarion oder Zoe sind bei queeren Menschen sehr beliebt, um Dates und Kontakte zu finden. Allerdings sind diese Aktivitäten immer mit einem gewissen Risiko verbunden und es ist wichtig, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sicher zu sein:

    • Triff dein Date zuerst in der Öffentlichkeit: Wenn ihr euch über eine App kennengelernt habt, ist es am besten, wenn ihr euch zuerst an einem öffentlichen Ort trefft, damit du sicher sein kannst, dass er oder sie wirklich derjenige ist, der er oder sie vorgibt zu sein, und damit du einschätzen kannst, ob du dich bei ihm oder ihr wohl und sicher fühlst, bevor du die Sache weiterführst.

    • Lass jemanden wissen, wohin du gehst und mit wem du gehst: Sag einer Person, der du vertraust, dass du dich verabredest, damit sie nachsehen kann, wenn sie nach einigen Stunden nichts von dir hört. Du kannst ihnen auch deinen Standort mitteilen, damit sie wissen, wo du bist, falls du Hilfe brauchst!

    • Besprecht eure Grenzen und Vorlieben vor dem Sex: Sprecht mit eurem Partner klar darüber, welche Art von Sex ihr haben wollt. Zum Beispiel, welche Vorlieben und Abneigungen du hast und ob du Kondome oder andere Schutzmittel benutzen wirst. Du solltest nie etwas tun, womit du dich nicht wohlfühlst! Wenn du offen und ehrlich mit deinem Sexualpartner darüber sprichst, was ihr beide wollt, wird der Sex in der Regel sicherer, angenehmer und insgesamt besser.

    • Frag immer nach der Zustimmung! Auch wenn ihr schon vorher besprochen habt, was ihr tun wollt, müsst ihr immer noch die Zustimmung der anderen Person einholen, bevor ihr euch tatsächlich auf sexuelle Aktivitäten einlasst. Denke daran, dass es auch in Ordnung ist, deine Meinung zu ändern und Nein zu sagen, wenn du dich beim Sex mit jemandem nicht mehr wohl fühlst.

  • Die Mehrheit der queeren Räume und Dating-Apps in Berlin ist trans-freundlich. Trotzdem solltest du immer ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen, wenn du dich verabreden willst.

    Wenn du andere Trans-Menschen treffen willst, hast du viele Möglichkeiten! TransInterQueer bietet eine Reihe von Treffen und Veranstaltungen für trans, intersexuelle und nicht-binäre Menschen. In den Clubs Schwuz, Ficken 3000 und KitKatClub kannst du andere Trans-Menschen treffen, einige bieten sogar spezielle Abende für Trans-Menschen an.

  • Cruising - also die Suche nach Menschen, mit denen du an einem öffentlichen Ort Sex haben kannst - ist in Deutschland nicht illegal, denn hier wird Nacktheit in der Öffentlichkeit recht liberal gehandhabt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Polizei in Cruising-Gebieten patrouilliert, und sie hat nicht das Recht, dich anzuhalten und zu durchsuchen, nur weil du dich an einem Cruising-Platz aufhältst. Allerdings kann eine Person Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses oder Belästigung erstatten, wenn sie mit unanständigen Anfragen konfrontiert wird.

    Du solltest trotzdem dafür sorgen, dass du sicher unterwegs bist: Mach dich schlau, bevor du dich an einen Ort begibst, um sicherzustellen, dass es in letzter Zeit keine Berichte über Angriffe oder Verbrechen gegeben hat, und finde heraus, wo die Ausgänge, Sackgassen und Abkürzungen sind. Außerdem solltest du sicherstellen, dass du nüchtern bist, wenn du unterwegs bist, und deine persönlichen Gegenstände außer Sichtweite halten oder sie zu Hause lassen, wenn du kannst. Denke daran, dass Zustimmung enorm wichtig ist und du immer das Recht hast, Nein zu sagen: Stelle sicher, dass du deine eigenen Grenzen kennst und sie einhältst.

  • Neben Dating-Apps gibt es in Berlin auch ein pulsierendes LGBTQ+ Nachtleben mit vielen Clubs, in denen du Leute treffen kannst. Es gibt zwar nicht das eine "queere Zentrum", aber die wichtigsten Orte des queeren Lebens und der Action befinden sich in Schöneberg, Nollendorfplatz, Kreuzberg und Friedrichshain. Hier findest du einige der berühmtesten LGBTQ+ Treffpunkte, Clubs, Geschäfte und Kulturzentren der Welt.

  • Sich als queere Frau zu verabreden, kann schwierig sein, weil es generell an Apps und Orten fehlt, die sich an diese Zielgruppe richten. Die Apps Lesario und Zoe sind in Berlin jedoch sehr beliebt und einen Versuch wert.

    Wenn du queere Frauen persönlich kennenlernen möchtest, gibt es in vielen Bars in Berlin Lesben- und Bi-Frauen-Abende, zum Beispiel im Möbel Olfe und im Club Lovelite. Es gibt eine Reihe wichtiger kultureller und historischer Stätten, die für die lesbische und feministische Geschichte relevant sind, die du hier nachlesen kannst.